Blende und Schärfentiefe

Hast Du Dich jemals gefragt, wie es kommt, dass in manchen Fotos die Schärfe nur dort liegt, wohin der Fotograf die Aufmerksamkeit des Betrachters lenken möchte während in anderen Bildern alles scharf erscheint?

Die Schärfentiefe, oft auch Tiefenschärfe genannt, ist der Bereich in der Tiefe des Bildes, der scharf dargestellt wird. Das Objektiv wird für genau eine Entfernung scharf gestellt. Dadurch sind alle Motive in dieser Entfernung scharf abgebildet, also alle Motive in der Schärfeebene.

Nun wird ein Teil vor und hinter der Schärfeebene ebenfalls scharf genug. Diesen Bereich nennen wir die Schärfentiefe. Sie erstreckt sich - als Faustformel. zu etwa einem Drittel vor der Schärfeebene, also zur Kamera hin und zu zwei Dritteln dahinter, also von der Kamera weg.

Dabei gibt es zwei Faktoren, die die Tiefe der Schärfentiefe beeinflussen.

Das ist zum einen der sog. Abbildungsmaßstab. Der Abbildungsmaßstab ist größer, je größer das Motiv auf dem Film bzw. Sensor abgebildet wird. Also je näher Du dran gehst (kurze Entfernung) oder je mehr Du ran zoomst (größere Brennweite) desto größer wird das Motiv abgebildet. Dabei verringert sich die Tiefenschärfe. Und umgekehrt natürlich auch, also je weiter das Motiv weg ist und je kürzer die Brennweite (raus gezoomt) desto geringer ist der Abbilungsmaßstab aber umso größer ist die Schärfentiefe.

Zum anderen beeinflusst die Blende die Schärfentiefe. Das schauen wir uns in diesem Artikel etwas näher an.

Kurz: Je weiter die Blende geöffnet ist (z.B. f/2.8), desto geringer ist die Schärfentiefe und je weiter die Blende geschlossen wird (z.B. f/32), desto größer ist die Schärfentiefe.

Um das zu veranschaulichen, habe ich diese Blendenreihe angefertigt. Dazu habe ich in AV (A) mit Auto-ISO aus der Hand das gleiche Tier fotografiert und bei jedem Foto eine andere Blende eingestellt. Im AV (A) - Programm gibt der Fotograf die Blende vor und die Kamera ermittelt dazu eine passende Belichtungszeit und bei Auto-ISO auch einen passenden ISO-Wert.